Um den auf der Verpackung angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen, werden laut der internationalen Testmethode für Sonnenschutzprodukte (ISO24444:2010) 2 mg Produkt pro Quadratzentimeter Haut (cm²) benötigt. Keine Sorge, du musst jetzt nicht den Taschenrechner zücken: auf das Gesicht bezogen, entspricht diese Angabe etwa 1,2-1,5 g oder etwa einem halben Teelöffel Sonnencreme. Aktuellen Untersuchungen zufolge werden diese Mengen jedoch von den wenigsten Anwender*innen tatsächlich auch erreicht. Umso wichtiger ist es daher, ein Gefühl für die nötige Auftragsmenge zu entwickeln.
Beim Eincremen des ganzen Körpers kann es helfen, den Körper gedanklich in unterschiedliche Partien einzuteilen, um anschließend jede mit ihrer eigenen Portion Sonnenschutz einzucremen. So lässt sich die Auftragsmenge besser abschätzen.
Die Einteilung in folgende Partien macht dabei Sinn:
Als grobe Faustregel wäre die geeignete Menge für die genannten Regionen jeweils etwa ein Teelöffel bis ein Esslöffel Sonnencreme. Für Brust und Dekolletee sowie Gesicht und Hals sollte die Menge einem halben bis ganzen Teelöffel entsprechen.
Zu Beginn mag dir das als ganz schön viel Produkt erscheinen. Fakt ist allerdings: mit diesen Mengen bewegt man sich noch am ehesten in den Bereichen der Auftragsmenge, die für den angegebenen Schutz tatsächlich benötigt werden.
Im Alltag sollte ein UV-Schutz fester Bestandteil der Hautpflegeroutine sein. Sonnencreme ist das Anti-Aging-Mittel No. 1 und bietet unter den uns verfügbaren Pflegeprodukten nach wie vor den wirksamsten Schutz vor Hautalterung und lichtbedingten Hautschäden. Die Sonnencreme bildet dabei für gewöhnlich den letzten Schritt der Pflegeroutine. Nach dem Auftrag das Produkt kurz setzen lassen ̶ dann kannst du auch ohne Weiteres Make-up auftragen. An sonnigen Tagen kann es sinnvoll sein, zusätzlich Arme und Handrücken mit einem Sonnenschutz einzucremen. Für diese Stellen kannst du deine Bodylotion am Morgen etwa durch eine pflegende Sonnencreme austauschen.
Für einen wirksamen Schutz im Urlaub bietet es sich an, bereits morgens eine erste Schicht Sonnencreme aufzutragen, um eine Basis zu schaffen. Je nach Hauttyp und Art der Sonnenexposition solltest du dann über den Rest des Tages – vor allem in der Mittagszeit – die direkte Sonneneinstrahlung meiden. Zudem nach dem Baden erneut Sonnencreme verwenden, auch bei wasserfesten Produkten!
Der Hinweis, dass Sonnencreme 20 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden soll, hat nichts mit einem verzögerten Wirkeintritt der Sonnencreme zu tun. So schützt Sonnencreme bereits direkt nach dem Auftrag vollumfänglich vor UV-Strahlung. Die Wartezeit wird empfohlen, damit die Filmbildner in der Sonnencreme einen gleichmäßigen und robusten Film auf der Haut bilden können. Das kann einige Minuten dauern.
Auch Textilien, ein Sonnenhut oder eine Sonnenbrille bieten Schutz vor UV-Strahlen. Diese Hilfsmittel eignen sich für Bereiche, die sich nur schwer schützen lassen, wie etwa die Iris unserer Augen oder auch die Kopfhaut.
„Wer versteht, wie kosmetische Inhaltsstoffe agieren, setzt den ersten Schritt für eine wirksame Hautpflege“, sagt Biochemikerin Dr. S. Schunter. Als promovierte Biochemikerin entwirrt sie mit Vorliebe die oftmals kryptischen Inhaltsstofflisten von Hautpflegeprodukten: was steckt drin und wie wirkt es. Sie ist überzeugt: Mit diesem Wissen kann für jeden Hauttyp und jeden Hautzustand die richtige Pflege ermittelt werden.